Unser Verein

Chronik

Eine Riesengaudi bot der Straßenfasching in Rimpar Anfang der 50er Jahre.  Faschingsbegeisterte Rimparer feierten anschließend in Privathäusern und Gastwirtschaften bis in den frühen Morgen.

Fast zehn Jahre hat es gedauert, bis daraus die erste organisierte Prunksitzung entstand. Die Dettelbacher Karnevalsgesellschaft unter ihrem Präsidenten,  Otto Kreußer, war es,  die die Rimparer Karnevals Gesellschaft „Ri-Ka-Ge“ im Jahre 1962 aus der Taufe hob. Sie stand auch  Pate bei der ersten Prunksitzung 1962 mit ihrem Präsidenten Alfred Müller.

Bereits ein Jahr später wurde aus personellen Gründen die Trägerschaft auf mehrere Vereine – die längst fest in Rimpar verwurzelt waren – übertragen.
Ab dem 19.09.1963 leitete der Gesamtverein,  sowie die Rhönrad- und Tischtennisabteilung des ASV Rimpar gemeinsam den von der Ri-Ka-Ge in K.I.G. (Karnevalistische Interessen Gemeinschaft) umgetauften Faschingsverein.

Im Jahr 1965 wurden die ersten Kontakte mit den Karnevalisten aus Rhöndorf geknüpft, die seitdem von unserer Karnevalszenerie nicht mehr wegzudenken sind. Hier hat sich nicht nur ein reger Besuch und Gegenbesuch entwickelt, sondern auch eine echte Freundschaft gebildet. Dr. Georg  Adenauer, der Sohn von Konrad Adenauer, war im Jahr 1965 mit den Rhöndorfern zu Gast in Rimpar.

Eine weitere karnevalistische Freundschaft über Franken hinaus wurde durch unsere ehemalige Jugendleiterin Felicitas Walter im Jahre 1985 mit der Offinger Faschingsgesellschaft „Offinia“ bei einem Jugendzeltlager der Bayerischen Tanzgarden geknüpft. Diese bis heute andauernde enge Freundschaft zu unserer schwäbisch Alemannischen Faschingsgesellschaft hat sich mit Besuch- und Gegenbesuchen verfestigt.

Durch die Initiative unseres damaligen 1. Bürgermeisters Heinz Mirus (mittlerweile Ehrenmitglied der Ri-Ka-Ge) wurde unsere Gesellschaft seit 1966 zusammen mit dem Würzburger Elferrat jedes Jahr zum Faschingsball der US-Army in Würzburg eingeladen. Dies ist für die K.I.G. als besondere Auszeichnung zu werten.

Am 01.01.1966 folgte die Aufnahme der K.I.G. in den Landesverband Franken im Bund Deutscher Karneval e.V.

Die immer stärker wachsenden Aktivitäten verlangten aus organisatorischen und rechtlichen Gründen wieder einen selbständigen Verein mit eigener speziell auf die Ziele einer Faschingsgesellschaft ausgerichteten Satzung zu gründen. Dieser wurde unter Wiederaufnahme des ursprünglichen Namens Ri-Ka-Ge am 09.06.1971 mit 36 Mitgliedern gegründet. Bis zum heutigen Tag hat sich die Mitgliederzahl vervielfacht.

Steigendes Interesse anderer Gesellschaften zeigte uns, dass wir auf dem richtigen Weg waren. Wie überall ist es selbstverständlich, dass es auch bei uns nicht nur Höhepunkte geben kann. Unser oberstes Ziel ist es aber, unseren Gästen Frohsinn und Humor zu bieten.

Da der gesamte Tätigkeitsbereich nicht allgemein bekannt sein dürfte, wollen wir hier die Satzung kurz zitieren: „… Zweck der Ri-Ka-Ge ist, fastnachtliches Brauchtum und Narrenzünfte, sowie bodenständiges Fastnachtsbrauchtum zu pflegen.  Das fränkische Brauchtum, Karneval, Fastnacht etc. in seiner Art und kulturhistorischen Bedeutung zu hegen und zu pflegen, die hiermit verbundenen alten Sitten und Volksbräuche auf traditionsgebundener Grundlagezu schützen,  versandetes Kulturgut wieder aufleben zu lassen und der Nachwelt zu erhalten.“ Zu erwähnen wäre hierbei, dass das fastnachtliche Brauchtum das älteste Brauchtum in der Bundesrepublik ist.

Die Aktivitäten der Ri-Ka-Ge bleiben nicht nur auf den Fasching beschränkt. Auch während der übrigen Jahreszeit finden Veranstaltungen statt. Erwähnt sei das schon traditionelle Weinfest im Sommer, das aus neuorganisatorischen Gründen in den Herbst zum „Bremserfest“ verlegt wurde, sowie Familienausflüge am Vatertag oder Elferrats- und Elferratsfrauenausflüge und zwanglose Treffen zu verschiedenen Gelegenheiten.

Trotz allem waren noch viele Ziele nicht erreicht! Ein noch besserer Zusammenhang unter Aktiven und Mitgliedern wurde angestrebt.

Die Tanzgarde wurde weiter ausgebaut. Zu unserer Elferratsgarde wurde 1986 die „Purzelgarde mit drei Buben und drei Mädchen gegründet und als Gegensatz zur Jugend das „Männerballett“ wieder entdeckt mit gestandenen Elferräten,  Senatoren und Mitgliedern.  1987 bereitete unser erstes Tanzmariechen Cornelia Neis mit erst vier Jahren hervorragende Tanzdarbietungen. Es folgten weiter ab 1999 Isabel Büttner,  Mareen Mehling, Angelina Schäffer,  gefolgt von Marlene Maly, Annabell Wessner und Stella  Mercuri. 1989 folgte die Gründung der Jugendgarde. 1998 erweiterte sich unsere Riege um das Tanzpaar Elena Mehling und Sascha Röder. Auch 2013 und 2014 konnte die Ri-Ka-Ge wieder mit einem Tanzpaar glänzen. Hier bereicherten Antonia Busch und Yannik Seubert  gekonnt unsere Sitzungen.

Vor allen aber ist daran gedacht, aus dem großen Kreis der Mitglieder und Sympatisanten verstärkt Aktive zu gewinnen. Vortragende aus eigenen Reihen, wobei hauptsächlich das lokale zu verstehen ist. Vorbildern, die sich weit über Rimpar hinaus einen sehr guten Namen gemacht haben, kann man hier täglich auf der Straße begegnen.

Über 20 Jahre war die VdK-Prunksitzung am Nachmittag des vierten Sonntags im Januar zu einem festen Bestandteil der Rimparer Fastnacht geworden. VdK-Obmann Hans Lorenscheit und Frau Sollfrank sorgten jedes Jahr für ein volles Haus und wir betrachteten es für eine schöne Aufgabe, unseren Senioren einen humorvollen Nachmittag bieten zu können.

Das Mitmachen, sowie der anschließende Dank dieser Mitbürger waren unser schönster Lohn. Leider, wie so bei vielen Veranstaltungen, wurde auch die VdK-Prunksitzung von immer weniger Besuchern angenommen und muss deshalb in das Bischof-Schmitt-Haus verlegt werden.  Für uns eine Verpflichtung und Selbstverständlichkeit, auch dieses Programm mit unseren Aktiven mitzugestalten.

Am 17.01.1987 fand der erste Rathaussturm, bei dem zahlreiche Mitbürger teilnahmen, statt. Mit fröhlichen Gesichtern und einer inneren Aufwärmung, durch heißen Glühwein, der von den Elferratsfrauen, verkleidet als Zigeunerinnen ausgeschenkt wurde, bewegt sich der Schloßsturmzug vom Gasthaus Lamm über den Marktplatz zum Schloss. Tatkräftig unterstützt wurde dieser Sturm auf das Rimparer Schloss von vielen Gastgesellschaften. Weitere Rathausstürme fanden an unseren Jubiläen im Jahr 1995, 2002 und 2006 statt.

Von 1988 – 1999 war ein fester Programmpunkt an unseren Prunksitzungen der Auftritt der Elferratsfrauen. Mit altbewährt bekannten Stücken aus der Feder von Lehrer Walter brachten unsere Frauen das Publikum zum Lachen.

Fast 10 Jahre mussten die Jüngsten in Rimpar warten, bis 2003 wieder ein Kinderfasching stattfand. Zum Start wurde zuerst das Bischof-Schmitt-Haus, dank der katholischen Kirche, zur Verfügung gestellt. Dieses Angebot für die Kleinsten wurde so toll angenommen, dass die Räumlichkeiten zu klein und im Jahr darauf die Turnhalle Neue Siedlung angemietet wurde.

Als Rimparer Zeremonienmeister  war Steffen Schön mehrere Jahre bis 2005 zuständig für die gute Laune. Im Jubiläumsjahr 2017 wird dieses Amt von René Hansen wieder weitergeführt.
Im Jahr 2001 gab es erstmals eine Jugendbütt, vorgetragen von Daniela Böhm. Von Stefanie Eckl, Verena und Tamara Mahler und Stephanie Hörrmann wurde sie in den Jahren darauf auch in Gruppenbütten unterstützt. Weitere junge Redner waren in den Folgejahren André Stauder und Kristina Maly.  Ab 2015 bekam die Ri-Ka-Ge stetig Zuwachs aus den eigenen Reihen durch Aileen Schürger, Veronika Kaiser & Luisa Köller.

In den Jahren 2004 bis 2010 wurden sowohl die Sitzungen, wie auch die Faschingsumzüge von unseren kostümierten Elferratsfrauen bereichert.

Der 1. Gesellschaftspräsident Erich Muschik übergab 2008 nach 13 Jahren sein Amt an Uli Esly. Dieser wurde im Jahr 2012 von Michael Herzig abgelöst.

Der 1. Sitzungspräsident Rudi Stauder führte in der Zeit von 2001 bis 2012 durch die Sitzungen der Ri-Ka-Ge. Er übergab sein Amt an Steffen Schön. Seit 2015 gibt es erstmals eine „weibliche“ Sitzungspräsidentin mit Daniela Böhm.

Im Jahr 2011 wurde zum ersten Mal mit Marion Eberwein als Schriftführerin eine „FRAU“ ins Präsidium gewählt. Seit 2015 unterstützen insgesamt 4 Frauen (Daniela Böhm 1. Sitzungspräsidentin, Sandra Köller 2. Gesellschaftspräsidentin, Manuela Busch 1. Schatzmeisterin und Marion Eberwein
1. Schriftführerin) das Präsidium um den 1. Gesellschaftspräsidenten Michael Herzig.

Es wurden in den vergangenen Jahren auch neue Veranstaltungen ins Leben gerufen. Seit 2013 findet der Nachtflohmarkt im Frühjahr und Herbst, nicht nur bei der Rimparer Bevölkerung, sehr großen Anklang. Ebenso wird seit 2014 auch der Weiberfasching in Zusammenarbeit mit unserer Senatspräsidentin Petra Keidel erfolgreich durchgeführt.

Weiterhin wurde das Amt des Senatspräsidenten von unserem Gründungsmitglied Helmut Mäckler
2015 an Petra Keidel übergeben.